Wie man ins Darknet kommt – Anleitung & wichtige Infos
In diesem Video zeige ich dir, wie du ins Darknet kommst. Und eine Sache vorweg: Die meisten Videos, die du im Internet findest, zeigen dir Wege, bei denen du wahrscheinlich nicht zu 100% anonym bist. Aus diesem Grund erkläre ich dir einen der sichersten Wege, um ins Darknet zu gelangen.
Man hinterlässt im Internet sehr, sehr viele Spuren – das gilt natürlich auch für das Darknet. Lass uns deshalb zunächst darüber sprechen, was das Darknet überhaupt ist, wer es nutzt und ob das Ganze legal ist.
Was ist das Darknet? Der Eisberg-Vergleich
Stell dir das Internet wie einen Eisberg vor. Nur ein kleiner Teil ist sichtbar – der Teil, den wir tagtäglich nutzen. Hier findest du Seiten wie Facebook, Netflix, YouTube oder Instagram.
Der größte Teil des Internets befindet sich unter der Wasseroberfläche – im sogenannten Deep Web und Dark Web. Das Deep Web sind Webseiten, die nicht über Suchmaschinen auffindbar sind, aber dennoch normale Seiten sind, die für bestimmte Gruppen zugänglich sind. Zum Beispiel das Intranet deiner Firma, wo sich nur Mitarbeiter anmelden können.
Das Deep Web macht etwa 90% des gesamten Internets aus.
Das Dark Web ist noch tiefer. Hier handelt es sich um Webseiten, die nur mit spezieller Software über spezielle Netzwerke zugänglich sind und bewusst versteckt wurden.
Das Darknet bezeichnet ein Netzwerk im Dark Web, während das Dark Web die Gesamtheit aller Dark Nets ist.
Ist das Darknet legal?
Das Bewegen im Darknet alleine ist nicht illegal, wenn auch ein Sicherheitsrisiko. Durch die vielen Geschichten rund um das Darknet und die Anonymität der Nutzer entsteht leicht der Eindruck, das Netzwerk sei per se unzulässig. Straffällig werden Nutzer erst, sobald sie illegale Inhalte konsumieren, herunterladen oder rechtswidrige Waren und Dienstleistungen erwerben. Was außerhalb des Internets illegal ist, bleibt es auch im Internet – egal ob im Clear Web oder Darknet. (Quelle: BSI)
Wer nutzt das Darknet?
Zunächst denkt man an Kriminelle wie Ross Ulbricht, den Gründer von Silk Road. Das war ein digitaler Marktplatz, ähnlich wie Amazon oder eBay, allerdings wurden dort primär illegale Waren und Dienstleistungen mit Kryptowährungen gehandelt. Ulbricht wurde zu lebenslanger Freiheitsstrafe plus 40 Jahren verurteilt.
Aber auch Demokratieaktivisten, Journalisten und Menschen, die zum Beispiel als Kronzeugen vor der Mafia geschützt werden müssen, nutzen das Dark Web.
Das Dark Web an sich ist nichts Schlechtes. Es wurde geschaffen, um Menschen Anonymität zu geben, damit sie ihre Meinung frei äußern können oder sicher kommunizieren, ohne von Regierungen überwacht zu werden. Beispiel: Journalisten, die mit anonymen Quellen sprechen, oder Nutzer in Ländern mit Zensur und Blockaden.
Im Darknet kannst du auch ganz normale Seiten wie Facebook, die New York Times oder DuckDuckGo besuchen.
Warnung: Achtung vor illegalen Inhalten
Im Darknet gibt es aber auch viel illegale und kriminelle Aktivität. Zwei wichtige Punkte:
- 1. Du bist nie zu 100% anonym.
- Fehler passieren, Spuren können leichter hinterlassen werden als gedacht, und viele clevere Menschen wurden erwischt.
- 2. Wenn du etwas Illegales vorhast, lass es lieber.
- Die Behörden sind in vielen illegalen Bereichen unterwegs und verfolgen dort Spuren geheim, die du wahrscheinlich nicht kennst. Das Dark Web ist kein rechtsfreier Raum – halte dich an Gesetze und besuche nur legale Seiten.
Wie funktioniert das Dark Web?
Es basiert auf einem speziellen Netzwerk namens Tor (The Onion Router). Man benutzt einen speziellen Browser, der deine Verbindung über mehrere Knotenpunkte (Zwiebelschichten) weiterleitet und so deine Anonymität verbessert.
Praxis: Tor-Browser installieren & nutzen
Das ist der übliche Weg, den viele Tutorials zeigen (aber nicht der sicherste). Du kannst den Tor-Browser von torproject.org herunterladen. Wähle je nach Betriebssystem die richtige Version aus (hier am Beispiel Windows).
Der Tor-Browser sieht aus wie ein normaler Browser (Firefox basiert darauf), kann aber auch Seiten im Dark Web öffnen, die nie in Suchmaschinen gelistet sind.
Nach der Installation kannst du z. B. google.de besuchen. Ein häufiger Fehler: Die Sprache ist auf Deutsch eingestellt, womit du hier schon eine Spur deiner Herkunft hinterlässt.
Ändere daher die Sprache auf Englisch, um anonymer zu sein. Das kannst du unten rechts oder in den Einstellungen machen.
Durch Tor läuft deine Verbindung über mindestens drei verschiedene Länder/IP-Adressen (z. B. UK, Deutschland, Niederlande), was Rückverfolgung deutlich erschwert.
Beachte aber:
- Schalte den Browser am besten nicht in den Vollbildmodus – Webseiten können sonst deine Bildschirmauflösung mitprotokollieren.
- Besuche Seiten möglichst in englischer Sprache.
- Tor leitet dich nicht automatisch anonym durch VPN – deine Internetanbieter sehen, dass du Tor benutzt.
Normale Webseiten & Dark Web-Adressen
Du kannst im Tor-Browser normale Webseiten besuchen, hast aber eine andere IP, die dich schwerer identifizierbar macht.
Beispiel Dark Web Seiten (die du nicht via Google finden kannst):
https://www.facebookcorewwwi.onion/https://protonirockerxow.onion/ (ProtonMail Service)
Die .onion-Adressen bestehen aus zufälligen Buchstaben und Zahlen und sind nur mit Tor erreichbar. Sie sind nicht über Suchmaschinen indexiert, sondern nur in speziellen Verzeichnissen oder über Foren zu finden.
Tor allein ist nicht genug – VPN für mehr Sicherheit
Dein Internetanbieter (ISP) sieht, dass du Tor benutzt. Um dies zu verschleiern, solltest du zusätzlich einen VPN verwenden, welcher zuerst deine Verbindung verschlüsselt und danach auf Tor weiterleitet.
Das erhöht deine Anonymität deutlich.
Sicherheitsstufen im Tor-Browser
In den Einstellungen von Tor kannst du die Sicherheit erhöhen, indem du unter Datenschutz & Sicherheit die Sicherheitsstufe höher setzt:
- Standard: Alle Funktionen aktiviert, beste Nutzererfahrung, aber weniger sicher.
- Höher Sicherheitslevel: Blockiert JavaScript, verändert Schriftarten und weitere Features, die dich identifizierbar machen können.
Empfohlen ist trotz Komfortverlust die höhere Stufe für verbesserte Anonymität.
Der sicherste Ansatz: Tails Linux
Eine noch bessere Lösung ist ein speziell entwickeltes Betriebssystem wie Tails Linux, das du von einem USB-Stick oder einer SD-Karte bootest.
Tails ist so konzipiert, dass:
- Es keine Spuren auf dem benutzten PC hinterlässt.
- Alles automatisch über das Tor-Netzwerk läuft.
- Alle Daten beim Herunterfahren gelöscht werden.
Das bringt höchste Anonymität, ist aber aufwendiger in der Benutzung, da du z. B. Passwörter neu eingeben musst und du immer verschiedene PCs nutzen solltest.
Auch hier ist es ratsam, zusätzlich VPN zu nutzen.
Wichtige Hinweise und Fazit
Anonymität im Dark Web ist nie 100% garantiert. Du hinterlässt durch Spracheinstellungen, Bildschirmauflösung, Schriften, dein Schreibverhalten (Schreibstil-Analyse) und weitere Faktoren einen digitalen Fingerabdruck.
Forensische Behörden sind sehr erfahren und können diese Spuren auswerten.
Deshalb:
- Unternimm keine illegalen Aktivitäten im Dark Web.
- Nutze die Technik verantwortungsvoll für mehr Sicherheit und Privatsphäre.
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Danke, dass du bis hierhin gelesen hast. Bleib sicher und verantwortungsvoll im Netz!